Eines vorweg: Suche und Kauf haben sich schwieriger gestaltet als angenommen. Aber dazu mehr in diesem Beitrag. Schon seit einiger Zeit wollte ich einen Impreza WRX kaufen. Bei Sondierung des deutschen Marktes musste ich aber feststellen, dass die Auswahl doch sehr übersichtlich ist und viele Fahrzeuge eine wirklich hohe Laufleistung hatten. Außerdem gab es ein eine Menge Fahrzeuge mit RHD.
Also fing ich an mich mit einem UK-Import zu beschäftigen. Zu diesem Zeitpunkt war die Auswahl in UK auf den ersten Blick wirklich beeindruckend. Da ich öfter in England war, habe ich also auch angefangen mir einige Fahrzeuge mal in natura anzuschauen und war doch immer wieder aufs neue erstaunt oder entsetzt wie sehr sich die Fahrzeugbeschreibung vom tatsächlichen Zustand unterschieden hat. Eines meiner Highlights war ein schwarzer 2005er WRX mit angeblich 65.000 Meilen auf der Uhr und „perfect bodywork“. Selbstverständlich sollte dieser komplett unmodifiziert sein. Schon beim ersten Blick auf das Blechkleid fielen mir die Beulen rund um auf, was aber durch die Löcher in der Stoßstange noch verstärkt wurde. Außerdem hatte der Vorbesitzer einige Zusatzinstrumente „sauber“ mit Silikon ins Armaturenbrett eingeklebt. Auch ansonsten muss das Fahrzeug vermutlich eher 200.000 als 65.000 Meilen gehabt haben, zumindest ließ mich der Zustand des Innenraums das annehmen. Der Motor klang wirklich Angst einflößend. Selbstverständlich
bin ich sofort wieder gefahren. Nun war ich um eine weitere schlechte Erfahrung reicher und um ungefähr 7 Stunden Lebenszeit auf Grund der An- und Abfahrt ärmer.
Im Oktober 2016 hatte ich dann endlich ein passendes Exemplar ausfindig gemacht. 2005 Baujahr, 63.000 Meilen,Unfallfrei, nur zwei Vorbesitzer, Scheckheft komplett und außerdem nur 45 Minuten entfernt. Auf der Fahrt dorthin fing ich an mir aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen mit Verkäufern Gedanken zu machen. Die Sache musste einen Haken haben. Dort angekommen war ich wirklich erstaunt, dass der Fahrzeugzustand tatsächlich mit der Beschreibung übereinstimmte und das Scheckheft und weitere Servicenachweise wirklich vorhanden waren. Aber auch diesmal sollte ich kein Glück haben: wie sich dann herausstellte war das Fahrzeug leider finanziert und noch nicht abbezahlt. Also musste ich auch diesmal von einem Kauf absehen.
Durch einen Zufall entdeckte ich dann auf pistonheads.com einen Händler im Norden Englands, der mir bis zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt war. Er hatte einige Fahrzeuge zur Auswahl. Also beschloss ich einen letzten Versuch zu wagen und fuhr auf dem Rückweg von einem Wochenendausflug bei Ihm vorbei. Natürlich hatten wir einen Termin ausgemacht. Dort angekommen stand ich leider ziemlich alleine in einem etwas heruntergekommenen Industriegebiet vor einer verschlossenen Halle. Kurz bevor ich wieder fahren wollte, tauchte der Verkäufer dann doch noch auf und öffnete die Halle. Nachdem ich mich durch unzählige Imprezas und Evos zu meinem Wunschfahrzeug durchgeschlängelt hatte, konnte ich meinen Wunsch-Impreza endlich in Augenschein nehmen. Der Händler war gut vorbereitet und hatte alle wichtigen Papiere zur Ansicht bereit. Vor meinen Augen hat er die Batterie eingesetzt und er sprang sofort an. Rost war kein Thema und auch sonst stand das Fahrzeug sehr gut da. In England gibt es die Möglichkeit an Hand des Kennzeichens einige Checks bezüglich des Fahrzeugs zumachen. Nennt sich HPI-Check und sollte man wirklich vor jedem Kauf machen. Außerdem kann man sich die TÜV-Historie eines Fahrzeugs online anschauen. Soweit passte alles. Ich wollte mir aber die Zeit nehmen und alles nochmal in Ruhe überdenken. Aktuell hatte das Fahrzeug keine Road-Tax und ich keine Versicherung für die Probefahrt. Also vereinbarte ich mit dem Verkäufer einen erneuten Termin am nächsten Samstag.
Nachdem ich dem Verkäufer per PayPal 50 Pfund für die Road-Tax habe zukommen lassen, konnte ich mich nun endlich um eine Versicherung für die bevorstehende Probefahrt und gegebenenfalls Überführung kümmern. Habe mich dann für die ADAC-Grenzversicherung entschieden. Nach der Probefahrt habe ich den Wagen dann gekauft und mich auf den Weg Richtung Heimat gemacht. Nach einigen hundert Meilen musste ich dann feststellen, dass die Hinterachse doch sehr unruhig war. Also habe ich es in einer Werkstatt im Süden Englands nachschauen lassen. Zwei neue Stoßdämpfer waren fällig. Nach einiger Suche konnte ich dann telefonisch bei einem Händler Sachs-Dämpfer erstehen. Diese waren dann auch schnell eingebaut und das Fahrverhalten natürlich komplett anders.
Am nächsten Tag habe ich mich dann via Zug auf den Weg in Heimat gemacht. Die Überführung verlief ohne weitere Probleme.
Vielen Dank fürs lesen. Im nächsten Teil gehts um die Vorbereitung für den TÜV.
Hier noch ein paar Bilder: